2 January 2023

Warum sich Führung definitiv verändert

Nach Führen auf Distanz kmmt hybrides Führen

Führung gab es schon immer - schon unsere Urahnen suchten sich Führungspersonen aus, die ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Überleben der Gruppe waren. Genauso ist es mit Veränderungen - auch diese bestimmten schon immer unser Leben. Ca. 1800 gingen wir in der ersten industriellen Revolution zur Massenproduktion über. Maschinen hielten Einzug. Durch menschliche Kraft betriebene Webstühle wichen Antriebssystemen durch Wasser- und Dampfkraft.


Elektrizität verändert die Arbeitswelt

Ende des 19. Jahrhunderts nutzten wir die Elektrizität als Antriebskraft in der zweiten industriellen Revolution und neben der Erfindung des Automobils im frühen 20. Jahrhundert begannen sich auch die Büroarbeitsplätze zu wandeln. Die Kommunikation erfolge nun auch über Telefon und Telegramm. Das brachte eine deutliche Vereinfachung und Beschleunigung in so manche Prozesse.


Die Automatisierung schreitet voran

Ab den 1970er Jahren startete die 3. industrielle Revolution. Hier stand die weitere Automatisierung durch Elektronik und IT im Fokus. Nach den großen Rechenmaschinen begründete nun der Personal-Computer für Büro und Haushalt einen neuen Industriezweig.


Veränderungen lösen die Ausschüttung von Stresshormonen aus

Und wir Menschen hatten schon immer Angst vor Veränderung. … Aber warum sollten wir uns vor etwas fürchten, das wir selbst gestalten und zu unserem Vorteil nutzen können? Das liegt in der Natur unseres Gehirns. Es ist von Haus aus bequem und liebt Routinen, denen es folgen kann. Denn so spart es Energie. Und das ist nun einmal eine Überlebensstrategie. Wenn Veränderungen anstehen, entsteht ein höherer Energiebedarf, der die Routinen aus dem Gleichgewicht bringt. Das löst zunächst erstmal Stress aus und signalisiert Gefahr. Der Überlebensmodus greift: ss kommt zur Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Kortisol und weiteren Kettenreaktionen im Körper.


Diese Reaktionskette ist heute nicht mehr nur hilfreich

Leider ist das Programm, das uns früher vor äußeren Gefahren wunderbar geschützt hat, heute nicht immer hilfreich. Denn die Geschwindigkeit von Veränderung hat deutlich zugelegt. Und das ist die große Herausforderung der Veränderung - die Dynamik und damit verbunden häufig eine gefühlte Ohnmacht.


Werden wir künftig noch Führung brauchen?

Diese Frage stellt sich immer wieder - gerade wenn wir an Crossfunktionale Teams denken. Dezentrale Entscheidungen und Delegation von Verantwortung. Wie wirst du führen oder wie willst du geführt werden? Werden wir überhaupt noch „Führung“ brauchen? Ich denke ja, denn Führung sichert überleben. Unsere Vorfahren in der Urzeit haben das Führungsmodell gelebt, denn es half ihnen das Unübersichtliche (Chaos) zu regeln und beherrschbar zu machen. Führung war wichtig, um das Überleben der Sippe zu sichern


Unsere Welt ist komplex – daran ist nicht zu rütteln - wie schaffen wir es heute das Chaos zu "beherrschen"?

Und heute? Heute leben wir in einer chaotischen und komplexen Welt. Hybride Arbeitsmodelle sind auf dem Formarsch. Unter anderem dadurch gewinnt Führung wieder an Bedeutung für das Überleben. Sie hilft uns das Chaos besser zu durchleben und den Fortbestand der Unternehmen zu sichern. Danach streben die Menschen im Unternehmen. Nach Ordnung, nach Beherrschbarkeit. Doch die wird es so einfach nicht mehr geben. Das heißt die Art der Führung muss sich verändern - aber unser Streben nach Orientierung und Sicherheit wird immer auch Führung erfordern. Vielleicht ist sie ist künftig nicht mehr auf eine Person oder einen Personenkreis als „Machtausübung“ beschränkt. Jeder und jede Einzelne im Unternehmen hat Anteil. Selbstführung und Verantwortungsübernahme für die Gemeinschaft sind wichtige Aspekte der modernen Arbeitswelt.


In der Krise muss es manchmal eine Rückkehr geben!

Dezentralisierte Führung, Delegation, geteilte Verantwortung. Alles schön und gut und echt motivierend. ABER: In überlebenswichtigen Krisen hat die gebündelte Führung auf einem Personenkreis mit Entscheidungsmacht durchaus auch ihre Berechtigung. Das haben sowohl die Pandemie, als auch der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise gezeigt. Denn wenn es um die Existenz des Unternehmens geht, muss die Verantwortung auch zentral für Entscheidungen übernommen werden. Auch, um die Mitarbeitenden zu schützen und aus der Schusslinie zu nehmen.


Und das macht Führung so komplex

Es ist eben nicht linear und es gibt nicht nur ein entweder oder. Manchal braucht es ein sowohl als auch. Führungskräfte müssen ihre Mitarbeitenden ernst nehmen und genau hinhören! Was heißt das alles konkret für Führung?

  • Führung muss die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst nehmen und mutig voranschreiten
  • Führungskräfte müssen den passenden Rahmen schaffen
  • Führungskräfte brauchen Unterstützung


Personalentwicklung spielt eine zentrale Rolle

Der Fokus der Personalarbeit muss sich derzeit stark auf Führungskräfte- und Teamentwicklung richten. Denn Führungsstellen zu besetzen ist längst nicht mehr so einfach und Teams zur High Performance zu entwickeln in der hybriden Arbeitswelt eine stetige Herausforderung.


Doch es gibt Hoffnung, denn Ansätze sind viele da, die hilfreich sind. Es gilt nun die richtigen für die individuellen Bedürfnisse und die Unternehmenskultur zu finden.